Manche Menschen leiden häufig unter Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung und kennen gar nicht den Grund dafür. Nach dem klärenden ärztlichen Besuch und gegebenenfalls einer endoskopischen Untersuchung kann die Diagnose „Reizdarm“ oder Reizdarmsyndrom im Raum stehen. Was man konkret unter Reizdarm versteht, was Sie selbst gegen die Beschwerden tun können und welche Behandlungsmethoden es gibt, erfahren Sie hier.
Pflanzliche Arzneimittel gegen einen Reizdarm
Ein gereizter Darm reagiert extrem empfindlich auf äußere und innere Reize. Ursache für die auftretenden Beschwerden kann häufig eine Motilitätsstörung sein, aber auch Überempfindlichkeit im Bereich des Bauchhirns und Entzündungsvorgänge spielen hier eine wesentliche Rolle. Für die medikamentöse Reizdarm-Behandlung sind Arzneimittel wie das pflanzliche Iberogast® CLASSIC eine gute und wirksame Hilfe.
Iberogast® CLASSIC
Schnell und effektiv bei akuten Magen-Darm-Beschwerden
Dank der 9 Heilpflanzenextrakte mit einem hohen Anteil an motilitätsregulierenden und krampflösenden Wirkeigenschaften leistet Iberogast® CLASSIC bei akuten funktionellen Magen- und Darmbeschwerden schnelle und effektive Hilfe und hat sich auch bei der Behandlung von Reizdarmbeschwerden bewährt.
Ergänzende Hausmittel gegen Reizdarm
Das Reizdarmsyndrom erfordert eine umfassende Behandlung. Neben pflanzlichen Arzneimitteln können Sie die Beschwerden auch mit unterstützenden Maßnahmen in Form von altbewährten Hausmitteln lindern.
- Wärme entspannt die Muskeln
Die von außen zugefügte Wärme durch eine Wärmflasche, warme Wickel oder ein Kirschkernkissen ist eine Wohltat für den angespannten Bauch. Die Durchblutung wird angeregt, Verspannungen lösen sich. Ein warmes Lavendelbad entspannt zusätzlich durch die natürliche Wirkung des ätherischen Öls. - Bewegung tut dem Darm gut
Es mag zunächst wie ein Widerspruch klingen, aber treiben Sie Sport. Sanfte Ausdauersportarten wie zum Beispiel Wandern, Walken, Radfahren aber auch Schwimmen regen die Darmperistaltik von außen an. Dadurch können träge Magen-Darm-Muskeln wieder zur Bewegung angeregt werden. - Trinken Sie ausreichend
Ganz gleich, ob Sie im Rahmen des Reizdarms unter Verstopfung oder Durchfall leiden – ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist immer wichtig. Trinken Sie täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßten Tee, um Ihren Stoffwechsel in Schwung zu halten. - Mit Kräutern auf natürliche Weise eingreifen
Nutzen Sie zur Unterstützung Ihres Darms die positiven Eigenschaften diverser Kräuter, zum Bespiel in Form eines Tees. Pfefferminzöl, Kurkuma, Myrrhe oder Kamille haben sich hier bewährt. - Leinsamen als natürliches Bindemittel
Natürlich spielt auch die Ernährung bei Reizdarm eine Rolle. Bei ausgeprägten Durchfällen sind Leinsamen in der Lage, auf natürliche Weise das Wasser aus dem Darm zu binden, den Stuhl aber auch weicher zu machen. Essen Sie nicht mehr als zwei Esslöffel Leinsamen pro Tag und achten Sie weiterhin auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
Wie lässt sich ein Reizdarm behandeln?
Für das Reizdarmsyndrom gibt es aufgrund der sehr individuellen Ausprägung der Erkrankung keine allgemeingültige Behandlungsmethode. Neben einer medikamentösen Therapie können Betroffene auch selbst einiges tun, um die Beschwerden langfristig abzumildern. Dazu kann z. B. eine gezielte Umstellung der Ernährung oder der bewusste Umgang mit anhaltenden psychischen Belastungen in Alltag und Beruf gehören.
Lernen, mit dem Reizdarmsyndrom umzugehen
Zunächst ist es wichtig, eine ärztliche Fachperson für die medizinische Begleitung Ihrer Erkrankung zu wählen, die Erfahrungen in der Behandlung von Reizdarm oder Reizmagen hat. Diese Person kann Sie unterstützen und Ihnen wertvolle Tipps mit auf den Weg geben.
Für viele Menschen wird es zudem leichter, mit Reizdarm umzugehen, wenn sie ihren engsten Familien- und Freundeskreis darüber informieren. Obgleich dies kein Thema ist, mit dem man gerne hausieren geht, kann es dennoch das persönliche Verhältnis positiv beeinflussen. Ein Beispiel: Wenn Sie eine Verabredung absagen müssen, weil es Ihnen nicht gut geht, wird Ihnen dies keiner übelnehmen oder gar als Ausrede abstempeln.
Außerdem können Sie einige Vorsichtmaßnahmen treffen, um unangenehme Situationen zu vermeiden. Wenn Sie beispielsweise zu Durchfall neigen, sollten Sie immer, bevor Sie das Haus verlassen, nochmals die Toilette aufsuchen. Zudem gibt es spezielle Einlagen für die Unterwäsche, die im Fall der Fälle helfen. Eine überempfindliche Reaktion auf bestimmte Inhaltsstoffe in Lebensmitteln können Sie vermeiden, indem Sie sich im Restaurant über Zusätze in den Speisen erkundigen.
Stress reduzieren
Natürlich ist es unmöglich, sämtlichen Stresssituationen aus dem Weg zu gehen. Dennoch sollten Sie versuchen, entspannte Momente in Ihren Alltag zu integrieren. Das kann ein Kräuterbad am Abend sein, ein ausgedehnter Spaziergang in der Mittagspause oder ein gemütliches Treffen mit Freunden am Wochenende. Überlegen Sie sich außerdem, welche Aufgaben Sie abgeben können. Eine Haushaltshilfe könnte Ihnen beispielsweise das Putzen abnehmen, eine Person zum Babysitting ermöglicht einen romantischen Abend zu zweit.
Längerfristiger Stress oder dauerhafte Belastungssituationen können jedoch auch zu chronifizierenden Magen-Darm-Beschwerden wie Reizdarm führen und sollten ebenfalls als externe Auslöser in Erwägung gezogen und bei dem ärztlichen Behandlungsschema berücksichtigt werden.
Was essen bei Reizdarm?
Bei Getränken greifen Sie am besten auf stilles Wasser und Kräutertees zurück, insbesondere natürlich während eines Beschwerdeschubs. Insgesamt sollte der Ernährung ein besonderes Augenmerk gewidmet werden. Ein Ernährungstagebuch kann helfen, beschwerdeauslösende Nahrungsmittel zu ermitteln.
Neben den oben erwähnten Möglichkeiten gibt es bei Darmerkrankungen die sogenannte Low-FODMAP-Diät (Fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide und Polyole). Dabei handelt es sich um eine Diät, bei der Sie vier bis sechs Wochen auf Lebensmittel mit fermentierbaren Kohlenhydraten verzichten. Ein Aspekt dieser Therapie ist z. B. der Verzicht auf folgende Nahrungsmittel:
- scharfe und scharf gewürzte Speisen
- blähende Lebensmittel wie Kohl, Linsen, Zwiebeln oder Bohnen
- Nikotin und Koffein, da diese Stoffe die Beschwerden von Personen mit einem Reizdarmsyndrom verschlimmern können
- weizenhaltige und fructosereiche Lebensmittel
- kohlensäurehaltige Getränke
Was ist ein Reizdarm?
Was steckt eigentlich hinter einem Reizdarm? Und woran lässt sich erkennen, dass man unter einem Reizdarmsyndrom leidet? Anzeichen können unter anderem die folgenden Symptome sein:
- drückendes Gefühl im Bereich des Unterbauchs
- Blähungen
- Bauchschmerzen oder -krämpfe, die sich nach dem Stuhlgang verändern
- unregelmäßiger Stuhlgang und unregelmäßige Stuhlkonsistenz
- Durchfall
- Verstopfung
- Unwohlsein
- Völlegefühl
Beim Reizdarm ist der Darm nicht diagnostisch sichtbar verändert. Vielmehr können Störungen der Funktionalität und Regulation des Darmes vorliegen. Daher spricht die Medizin von funktionellen Erkrankungen. Das heißt, bei ärztlichen Diagnoseverfahren lassen sich keine organischen Ursachen wie z. B. Geschwüre, Zysten oder Tumore feststellen.
Immer mehr Menschen leiden unter solchen Magen-Darm-Beschwerden. Das Reizmagen- oder Reizdarmsyndrom gehört zu den häufigsten funktionellen Erkrankungen. Die Betroffenen sind aufgrund der wiederkehrenden Beschwerden in ihrem Alltag häufig stark eingeschränkt. Deshalb ist der Wunsch nach einer gezielten Verbesserung der Symptome und damit des Gesamtwohlbefindens besonders groß.
Die drei Reizdarm-Typen (S3 Leitlinie):
- Typ I (Diarrhoe dominant): Das Hauptproblem der erkrankten Person ist Durchfall.
- Typ II (Obstipation dominant): Dieser Krankheitstyp zeichnet sich durch regelmäßige Verstopfungen aus.
- Typ III (Diarrhoe und Obstipation im Wechsel): Erkrankte haben abwechselnd Durchfall und Verstopfung.
Ursachen für Reizdarm
Als Ursache werden unter anderem gestörte Bewegungsabläufe der Darmmuskulatur (Motilitätsstörungen) und Übersensibilität bzw. Störungen in der Darmwand diskutiert. Dies hat z. B. zur Folge, dass der Nahrungsbrei entweder zu lange im Darm verweilt oder zu schnell den Darmtrakt passiert. So kommt es zu krampfartigen Bauchschmerzen, Blähungen und Verstopfung bzw. Durchfall.
Auch Entzündungen und eine generelle Überempfindlichkeit können Reizdarmbeschwerden verursachen und ein Reizdarmsyndrom auslösen. Hier können verbleibende Mikroentzündungen im Nachgang zu Magen-Darm-Infektionen oder überempfindliche Reaktionen des Magen-Darm-Traktes, z. B. auf äußere Einflüsse wie Belastungen oder dauerhaften Stress, der Hintergrund sein.
Die Psyche nimmt ebenfalls Einfluss auf den Darm. Großer Stress, tiefe Trauer oder andere belastende Situationen können die Darmtätigkeit herabsetzen oder beschleunigen. Es ist aber auch möglich, dass ein Kreislauf entsteht: Darmbeschwerden wie ständiger Durchfall, Schmerzen oder Blähungen wirken sich wiederum negativ auf die Psyche aus. Die Patienten fühlen sich unwohl und ziehen sich aus ihrem sozialen Leben zurück. Ist die Psyche angegriffen, verstärken sich gleichzeitig die Reizdarm-Symptome – der Kreislauf schließt sich.